Mittwoch, 29. Februar 2012

Die vier scheenschte Dääg

(Um an die Fasnacht heranzukommen, brauchen wir einen zusätzlichen Tag. Wir möchten aber keine Sekunde davon missen.)









Wir waren in: El Nido
Wir sind in: Puerto Princesa
Wir vermissen: Nichts


El Nido ist wahrhaftig ein Nest. Hinter einen Zuckerhut duckt sich das ehemalige Fischerdorf, in dem sich bis heute zahlreiche Gasthäuser, Barfussrestaurants und Tante-Emma-Läden angesammelt haben. In der Bucht liegen weiss-blau gestrichene Bankas vor Anker, bereit um Besucher zum Bacuit Archipel zu führen. Schon die Standardbootstour "A" haut uns vom Hocker. Von neun Uhr morgens bis fünf Uhr abends gondeln wir zu siebt von Insel zu Insel und es wird keine Sekunde langweilig. Dank Motorschaden hängen uns die anderen Boote bald ab. So durchschnorcheln wir die türkisen Lagunen ungestört, essen in Ruhe gegrillten Fisch an einem der Traumstrände und planschen in klarstem Wasser.

Die Korallen waren nur ein Vorgeschmack zu dem, was wir am zweiten Tag beim SCUBA-Probier-Kurs zu sehen bekommen. Der erste Tauchgang beginnt mit einer Einweisung und bringt uns schon auf 11 Meter Tiefe. Mit "one big step forward" platschen wir zum zweiten Tauchgang ins Wasser. Wir schweben durch ein Blumenfeld von Korallen, sehen gelbe Schnapper, Königsmakrelen, einen Krokodilfisch und einen beeindruckenden Pufferfisch. Die erfahreneren Taucher sind sich einig: Das war einer ihrer besten Tauchgänge. Auf den dritten Tauchgang verzichte ich. Irgendwie fühl ich mit dem ganzen Equipment wie ein Zombie statt wie ein Fisch. Ab jetzt werde ich wieder schnorcheln und mich wie ein Fisch fühlen. Pierre kommt aber auch vom dritten Tauchgang ganz entzückt zurück. Interessante Felsformationen und zwei grosse Schildkröten habe ich verpasst. Auf dem Rückweg fliegen Fische neben unserem Boot her. Ich wusste gar nicht, dass die wie ein Düsenjet in die Kurve liegen können.

An Tag drei und vier mieten wir uns einen Töff mit anständigen Reifen. Täglich gut sechzig Kilometer rattern wir über Schotterstrassen. Faule Hunde, dumme Hühner, blöde Schweine und verstörte Zicklein machen sich nach euphorischem Einsatz der Hupe (wörtlich) aus dem Staub. Als Beifahrerin gehört es zu meiner Aufgabe, den Kindern zurück zu winken. Es lohnt sich jede Kurve der Rallyefahrt. Wir versuchen uns am Grün der Reisfelder sattzusehen und entdecken den wirklich atemberaubensten und dazu einsamsten und saubersten Strand unserer Reise - den Duli Beach.

Am Buluang Beach serviert uns die Babes Canteen einen schlichtweg grandiosen Lapulapu (Zackenbarsch) im Bananenblatt. Dann kommt ein laues Lüftchen auf, wir packen aus, pumpen auf, leinen an und ich mache im ultaflachen Wasser meine erste Backroll. Mission accomplished.

Immer wieder werden wir hier von Reisenden gefragt, wo es uns bisher am Besten gefallen hat. Ganz ehrlich? Hier. Palawan toppt alles.



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