Donnerstag, 9. Februar 2012

Von Saigon nach Sing City

Wir waren in: Saigon, Manila Flughafen und Roxas, Philippinen
Wir sind in: Boracay
Wir vermissen: eine Mütze Schlaf
 
Nach Saigon reisen wir in einem komfortablen Liegebus und kehren schnurstracks zurück ins My Home Guesthouse, wo man uns auch braungebrannt wiedererkennt. Unsere Sightseeing Touren führen uns ins Nachkriegsmuseum, zu chinesischen Pagoden, auf den Gewürzmarkt und zum billigsten und teuersten Bier unserer Reise. Das teuerste Bier kostet in der höchsten Bar der Stadt 7 Franken, das billigste gibt es bei uns um die Ecke für 30 Rappen. Abends lernen wir Studenten kennen, die ihre Englischkenntnisse verbessern möchten und uns im Gegenzug ihr Land erklären. Die philippinischen Livebands singen sehr überzeugend neue und alte Coversongs und ich hoffe, dass nicht alle guten Sängerinnen emigriert sind. Denn die Reise soll um ein Uhr morgens nach Manila weitergehen. Unmittelbar vor der Abreise erfahren wir vom Erdbeben der Stärke 6,9, das sich dort ereignet und 48 Tote gefordert hat. Wo genau, erfahren wir erst nach zweieinhalb Stunden Flug in Manila. Roxas, unser Tagesziel, soll man das Beben mit 5 Magnituden gespürt haben.

Als wir sieben Stunden später im Cebu-Pacific-Flieger hoch über dem Sulumeer sitzen, bitten die Flugbegleiterinnen freiwillige Gäste ans Mikrofon, um einen Love Song zum Besten zu geben. Bevor ich mir das Köpfeducken in einer vergleichbaren Situation auf einem Europaflug vorstellen kann, haben sich schon drei Philippinos gemeldet, um ihr Lieblingslied gegen eine Merchandise-Kühltasche zu tauschen. Bei der Landung in Roxas (sprich: Rohas) blinkt uns die Feuerwehr entgegen, welche für den einzigen Flug des Tages aufgestanden ist, zum Glück aber nichts zu tun bekommt. In der Empfangshalle auf 2,8 m.ü.m. besingt uns ein Chörli mit Gitarre, während das Gepäck auf das kleinste Rollband der Welt gehievt wird. Wir sind die einzigen Europäer. Muss ich anmerken, dass ich restlos begeistert bin?

Zum Mittagessen verspeisen wir leckere Tintenfische, während die einheimischen Strandbesucher zu Hiphop wippen oder Karaoke singen. Den Prachtswind lassen wir zugunsten von ein paar Stunden Schlaf links liegen. Er wäre fahrlässig, übernächtigt am Schirm zu hängen. Das Abendessen wollen wir aber keinesfalls missen: zwei Rotbarben und Reis. Da meine Frage nach Gemüse lediglich mit einem irritierten Blick beantwortet wird, bestelle ich kurzerhand noch mehr "Früchte". Ein Kessel gedämpfter Austern, serviert mit Limetten so gross wie eine Murmel, kostet 60 Rappen und ist einfach nicht mit importierten Austern zu vergleichen.

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