Montag, 6. Februar 2012

Chúc Mừng Năm Mới (Happy new year!)


Das neue Mondjahr wird mit dem Fest Tết begangen. Eine ganze Feierwoche lang wird der Jahresübergang mit Fasnachtstrommeln, Frühjahrsputz, Osterbäumchen, Weihnachtsessen und Bilanzziehen gefeiert. Mit dem Anbruch des Jahres des Drachen wurden letzte Woche alle Vietnamesen auf einen Schlag ein Jahr älter, Tết ist also auch Geburtstag. Das Ganze ist eine Familienangelegenheit, d.h. dass viele Geschäfte während der Festwoche schliessen. Als Tourist sind daher insbesondere die Hektaren umfassenden Blumenmärkte, die Strassenbeleuchtung, die kunstvollen Drachenmasken, zu Drachen geformte Büsche und die kletternden Preise beeindruckend. Ich frage mich, ob im Jahr des Ziege aus Büschen kunstvoll Geissen geformt werden? Und ob man im Jahr der Maus mit Mauseköpfen herumtanzt? Mehr Fotos und Infos zu Tết findet ihr bei Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/T%E1%BA%BFt

Wie man im Blogtitel unschwer erkennen kann, gibt es sehr viele Akzente im Vietnamesischen. Die Akzente geben die Betonung an: betonungslos, von betonungslos absteigend, von tief ab- und dann aufsteigend, von hoch ab- und dann aufsteigend, von hoch nach tief absteigend, von betonungslos aufsteigend. So gibt es bis zu sechs gleiche Wörter mit verschiedener Betonung und demnach verschiedenen Bedeutungen. Ein Beispiel: Ma kann je nach Akzent Mutter, Pferd, Geist, welches, Grab oder Reiskeimling bedeuten. Immerhin habe ich bisher keine mehrsilbigen Wörter entdeckt, was aber nicht heisst, dass es für uns einfacher ist, verständlich Com Ga (Reis mit Hühnchen) zu bestellen, als es für einen Vietnamesen sein muss, das Wort Binomialkoeffizient korrekt auszusprechen.

Auch der Umgangston der Viets ist abgesehen von den Betonungsraffinessen ziemlich einsilbig. Wenn ein Vietnamese allerdings Zeuge eines Missgeschicks wird, kann er darüber lachen bis ihm die Tränen kommen. Ebenso direkt, aber ganz und gar unemotional geht man auf der Strasse miteinander um. Am Schnellsten fahren laut hupende Busse, wahlweise im rechts- oder Gegenverkehr sind Motorräder mit bis zu 50 km/h unterwegs, auf Platz drei folgen die Taxis und auf dem letzten Platz – zusammen mit den Fahrrädern – die PWs, welche vorzugsweise den Mittelstreifen als Spur benutzen, sodass sie links und rechts von den Motorrädern überholt werden können. Ist doch praktisch so...

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