Samstag, 7. Januar 2012

Koh Crazy

Wir waren in: Koh Phangan 
Wir sind in: Bangkok 
Wir vermissen: ein bezahlbares Zimmer, ein Motorrad, den prognostizierten Windrichtungswechsel und Sonne

Als wir auf Kho Phanghan ankommen, sind da nur noch die teuersten Zimmer übrig. Wir beschliessen das Zimmer mit unserem Kitekumpan Ulli zu teilen und handeln den Preis des erstbesten Zimmers auf 3000 Bath runter (nur so zum Vergleich: der Normalpreis für ein Bungalow liegt bei 400 Bath). Dafür ist die Dusche mit satten drei Tropfen pro Sekunde unterwegs und die resorteigene Strandparty bekommen wir gratis dazu. Nicht dass wir sie gewollt hätten. BummBummVumm. Wer einen urinierenden Mann ins Meer fallen sieht, darf sich etwas wünschen. Den Zickenalarm im Nachbarzimmer bekommen wir dank Oropax nicht mehr mit.

Ruhe ohne diese Dinger findet man am Ehesten um 9 Uhr morgens. Die haarlosen proteinshakegepolsterten Affendhorden in ihren Trägershirts und Badehoosen schlafen dann noch. Die pummeligen Blondies, bei denen man stets irgendwie den BH und beim Bücken auch die Unterhose sehen kann, kraulen ihren Kater.

Zu dieser Zeit klappern wir also die Gasthäuser rundherum nach einer billigeren Absteige ab, versuchen später ein Motorbike zu mieten, um unser Glück an anderen Stränden zu versuchen. Ohne Erfolg. (Wir müssen uns wohl glücklich schätzen, immerhin fangen wir so kein "Phangan Tattoo" ein, wie man die beim Motorradfahren errungenen Wunden im Volksmund nennt.) Pierre wird dann anderweitig fündig. Das Haus einer Thailänderin und ihres niederländischen Freundes hat noch ein herziges Zimmerchen für uns. Wir geniessen die Ruhe mitten im Kokoswald abseits der Tourimeile.

Dann kommt Silvester. Wir feiern an der Full Moon Party (obwohl der Mond noch nicht halbvoll ist) mit 60'000 leuchtfarbenbemalten und sangsom-kesselschwingenden Leuten. Kurz vor Mitternacht kribbelt es in der Luft und punkt zwölf bekomme ich einen romantischen Kuss. Das Feuerwerk ist bombastisch und es brennt nur ein Stück des Waldes ab. Der Neujahrsmorgen beginnt mit dem ersehnten Windrichtungswechsel und Schwarzbrot, allerdings auch Regen, der drei Tage anhalten sollte. Wir schlagen also die Zeit mit einer Aloevera-Massage, einem ausführlichen Kiteshopbesuch und dicken Büchern tot, unterbrochen durch Schlemmereien vom Food Market.

Als sich die Wolken und die Touristenmassen endlich verziehen, entpuppt sich die Insel doch noch als Kiteparadies. Wir finden ein billiges Bungalow und unmittelbar davor ein 25m-Becken, wo ich meine Schwimmübungen machen kann. Der Strand ist auch nur ein paar Schritte entfernt. Im flachen Wasser können wir von morgens bis abends unser neues Brillenmonster bei herrlicher Kulisse ausfahren. Uns drei – Pierre, das Brillenmonster und mich – könnt ihr im neusten Film sehen: http://youtu.be/pcORYHbviyQ

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