Dienstag, 27. Dezember 2011

Wellige Weihnachten

Wir sind in: Chumphon
Wir gehen nach: Ko Pangan
Wir vermissen: unsere Familien und einen echten Weihnachtsbaum

Ko Chang war die Ruhe vor dem Sturm, der uns am Thung Wua Laen Strand an Heiligabend erwarten sollte. Hier verbringen wir die Feiertage mit Ilse, Ins, Ulli und ein paar anderen. Nachdem wir am Heiligabend mit unseren Familien telefoniert und den Verrücktesten unter den Kitern in tobenden Wellen zugeschaut haben (besser als fernsehen!), veranstalten wir ein Abendessen in gemütlicher Runde. Tischgespräch sind die auszubauenden Spielregeln des Wichtelspiels, das wir für den ersten Weihnachtstag geplant haben. Zur Feier des Tages bestellen Pierre und ich Spaghetti. Danach gehen wir alle zu sammen in "die gute Bar". Neben der Aussenbar steht ein winziger Karaokeraum zur Verfügung, den wir im Duett bzw. Chor mit Weihnachts- und anderen Liedern beschallen.

Am darauffolgenden Morgen schauen wir etwas verdutzt aus unserer Bettwäsche: Der sonst dreisssig Meter entfernte Strand hat Wellen bis zehn Meter vor unser Bungalow geworfen. Strandgut und duzende Kokosnüsse hat es über die Strasse verteilt. Nach dem Frühstück liegen bereits die ersten Bäume im Wasser. Ich kann gerade noch auschecken, dass es keine Erdbeben in der Nähe gab und dass kein Sturm zu erwarten ist, bevor der Strom abgeschaltet wird. Als ich Pierre eine Stunde später von seiner Ischias-Massage abhole, liegen auch die ersten Bäume auf der Strasse. Das Meer scheint in der Kombination von Springflut und hohem Wellengang den ganzen Strand wegzufressen...

















Wir beschliessen, in die wellenverschonte Lagune zu fahren, damit wir an Weihnachten doch noch zum Kiten kommen. Nach einer kurzen Säuberungsaktion unserer Sportgeräte und Körper gehen wir rüber in unser Lieblingsrestaurant Noyna.

Sobald alle Verdächtigen vom Vorabend mitsamt Wichtelgeschenk versammelt sind, geht es los mit dem selbst erweiterten Kowalskispiel: Wer eine 6+6 würfelt, darf ein Geschenk öffenen, eine 5+5 erlaubt es, sein Geschenk mit jemandem zu tauschen, bei 4+4 müssen alle ihre Geschenke weitergeben, bis die Musik stoppt, bei 3+3 muss man ein Weihnachtslied in seiner Sprache zum Besten geben, bei 2+2 wird mit Rotwein angestossen und bei 1+1 gibt's Pantomimeraten.

Die Geschenke outen sich alle als Lacher und teilweise sogar als praktisch: u.A. unbrauchbare Landkarten Thailands Süden, blasenversprechende Flipflops, ein 1000km hergeradelter Frisbie, undefinierbares Strandgut und Kamillenteebeutel von einer besorgten Mutter. Was man halt so Unnützes im Gepäck hat... Dazwischen isst jeder sein Lieblingsgericht (wir kennen ja nun die ganze Karte) und zum Nachtisch gibt es drei Teller Bananafritters mit Schokoladensauce.

Ein anderes, aber durchaus ein erinnerungswürdiges Weihnachtsfest.

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