Mittwoch, 19. Oktober 2011

Grenzerfahrung

Wir sind in: Delhi
Wir gehen nach: Mahendranagar, Nepal
Wir vermissen: ein Visum
Zurück in Delhi schaffen wir es weder im Reisebüro noch an der einen oder anderen Busstation ein Ticket an die nächstgelegene Grenze von Nepal zu kaufen. Wir entscheiden uns deshalb für ein Zugticket nach Bareilly für den nächsten Tag, wobei wir nicht wissen, wie es von da aus weiter gehen soll. Sicher ist, wir müssen die 100km entfernte Grenze in Banbasa vor 18 Uhr erreichen, wenn wir es am gleichen Tag noch nach Nepal schaffen wollen.

05h15; Wir lassen uns mit einer Autorikshaw zum Bahnhof in Old Delhi fahren. Dort herrscht Gedränge wie am „Moorgestraich“ auf dem Marktplatz.
07h05; Einen Masala Chai später fährt der Zug mit einer Stunde Verspätung los.
14h15; Nach klimatisierter Fahrt im Liegesessel schnappen wir uns im tropischen Bareilly den erst besten Rikshawfahrer und erklären, dass wir einen Bus nach Banbasa brauchen. Er kapiert schnell und fährt uns direkt zum richtigen Bus.
14h45; Unser Bus fährt sofort los, es reicht gerade noch 3 Samosas durch's Fenster zu kaufen.
17h25; Wir haben das Powerplatetraining hinter uns und steigen auf eine Tonga (ein zweirädriger Holzwagen, der von einem Pferdlein gezogen wird) um. Das Pferd wird gepeitscht und galoppiert durch den Wald.
17h58; Die Sonne geht unter und wir erreichen die natürliche Grenze: einen gewaltigen Strom.
18h00; Die bunt gemischten Fahrzeuge werden über die einspurige Brücke gelassen - zum letzten Mal an diesem Tag.
18h25; Obwohl die indischen Beamten etwas enttäuscht sind, dass wir schon nach zwei Wochen aus Indien verschwinden, sind wir offiziell emigriert. Mit der Tonga geht es weiter über eine Schotterpiste;
18h35; Wir treffen an der nepalesischen Grenze ein, laden unsere Rucksäcke und bezahlen den Tongafahrer. Ein Mann in Uniform sitzt in einem Zelt und trägt unsere Vornamen und Passnummern in eine Heftlein ein. Wir sind Nummer 16 und 17. Das Immigration Office – ein blaues Häuschen mit Wäscheleine - ist aber leider geschlossen. Der Zoll lässt uns aber auch „sans papiers“ ins Land und unsere 50kg Gepäck werden nur aus der Entfernung etwas ungläubig beäugt. Das Visum sollen wir dann bitte am folgenden Morgen holen.
18h45; die letzten Fahrten verbringen wir in einem weiteren Bus und auf einer Velorikshaw.
19h00; Hotel erreicht; Bier und Essen bestellt; Reliiiieeeffff.

Kosten für all diese Verkehrsmittel für uns beide zusammen: 1817 Rupien (ca. 36 Franken)

PS: Inzwischen sind wir in Pokhara und hören zum ersten Mal Rock!

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