Samstag, 17. März 2012

Lustig ist das Zigeunerleben...

Wir vermissen: Nescafe Rich & Strong, den es auf den Philippinen an jeder Ecke für 6 Pesos gab

Brisbane

Wir bedanken uns bei meinen ehemaligen Arbeitskollegen für die zwei Nächte in einem schicken Hotel mit Blick über Brisbanes Innenstadt. Diese Stadt ist echt sehens- und lebenswert. Das subtropische Klima und die vielen Grünflächen, die Architektur, die stylischen Restaurants, die Läden... Unser Problem: die Preise hauen uns fast um. Dagegen ist die Schweiz ja ein Tiefpreisland! Ein Taschenbuch? 25$! Ein Apfel? 1,50$! Ein Tag parken? 25$! Wir merken aber bald, dass wir hier anders rechnen müssen, denn die Museen, die Strandbadi und die Fahrräder sind gratis.





Britzli

Schon mehr als eine Woche sind wir mit unserem Britz-Toyota-Hitop-Bus unterwegs. Britzli ist für 33 Tage unser Zuhause. Ausgestattet ist es mit vier Rädern, MP3-Player, fliessend Wasser, zwei Gasplatten, einem Kühlschrank und einer Lounge-Ecke, die sich in nullkommanichts zu einem ordentlichen Bett umbauen lässt. Für unseren ersten Supermarktbesuch brauchen geschlagene drei Stunden und sind danach so hungrig, dass wir uns noch auf dem Parkplatz zum ersten Mal bekochen.

Wir bedanken uns beim australischen Steuerzahler, dass man hier einfach so anhalten und loswohnen kann. Das City Council putzt die Parks. Diese umfassen nicht nur die übliche Grünfläche, sondern auch gratis Parkplätze, Gasgrills, papierbestückte WCs und propere Duschen (...und das, nachdem wir in Asien fünf Monate lang das WC-Papier auch im Hotel selber besorgen mussten!).

Doch nicht nur wir verbringen viel Zeit draussen. Hier ist Spätsommer und wenn wir morgens die blauen Vorhänge zur Seite schieben, sehen wir Leute in Badehosen, die sich vor ihrem Arbeitstag im Surf erfrischen, ihre Hunde am Strand spazieren führen oder joggend einen Kinderwagen vor sich her schieben.

 



Kulminarische Reise

Die kulinarische Kulmination ergibt sich daraus, dass wir zwei bis drei Mahlzeiten am Tag kochen. Spaghetti Pomodoro, Spaghetti Carbonara, Spaghetti al Tonno, Spaghetti Bolognese, Spaghetti Pesto, Steak mit Salat, Risotto mit Spargeln und Schinken, Steak mit Couscous und Avocado-Gurkensalat, Farfalle mit Erbsen und Pouletgeschnetzeltem, Würstchen mit Tabouleh, Goulasch mit Kartoffelstock, Reis-Thonsalat, Pancakes mit Honig, Fotzelschnitten u.A. (alles frisch zubereitet, nur beim Pesto haben wir geschummelt). Dazu ein Glas australischer Rotwein und danach ein Äpfelchen und ein Stücklein Brie. Man sieht wohl, was wir in Asien vermisst haben.

Gold Coast

Surfers Paradise hat nicht's von einem Paradies, eher etwas von Frankfurter Bankenviertel in Kombination mit Grün80 und einer Prise Dreispitzareal. An der Sherwater Street kommen wir zwar schon mal zwei Tage zum Kiten, doch nun zieht es uns von der Gold Coast weg, an die Sunshine Coast.

 



Sunshine Coast

Wir versuchen einen Kiter aus Vietnam zu erreichen, der in der Gegend wohnt und uns mit ein paar Kitespots bekannt machen will. Gar nicht so einfach, wenn das Handy nicht roamt, die neue SIM aktiviert werden muss, dabei der Akku aufgebraucht wird, dann der Adapter nicht funktioniert... Das gute alte Münztelefon macht die Kommunikation möglich und wir kommen dank Dustyn schon am Tag darauf in den Genuss einer gradiosen Session in Maroochydore und eines australischen BBQs. Wir hoffen aber weiterhin, dass wir Kangurus nicht nur als Steak begegnen.

Rainbow Beach & Fraser Island

Hier kauft sich Pierre ein Haustier. Es heisst Lucky, ist himmelblau (wie seine Uhr und seine Shorts) und er zieht es gerne an einer Leine hinterher oder geht mit ihm in die Wellen spielen. Am Inskip Point übernachten gleich zweimal. Weil's so schön ist. Am Tag dazwischen leisten wir uns eine Tour zur Fraser Island. Ein Offroad-Laster rast mit uns über die Pisten der grössten Sandinsel der Welt. Die Düne ist mit dichtem Urwald und vierzig Seen übersäht und der 75 km lange Strand wird da und dort von Creeks unterbrochen, in denen hundert Jahre altes Regenwasser fliesst. Wir sehen Adler und Dingos und das verrostete Wrack eines Schiffes.

 

 


Elliot Heads

Unser Weg wird von Tide und Wind bestimmt und führt uns weiter in den Norden. Wenn ich Maroochydore als grandios beschrieben habe, dann brauch' ich jetzt den Superlativ für Elliot Heads. Der Himmel ist blau, die Sandbank weiss und das Wasser türkis. Die Flussmündung ist gross genug für die 24 lokalen Kiter, von denen am Montagmorgen nur zwei da sind. Kitend wählt man zwischen sauberen Wellen und Flachwasser, fährt mal hier und mal dort hin und der Wind weht genau richtig. Nämlich so, dass wir beide gleichzeitig auf's Wasser gehen können, während unser Britzli derweil im Grünen zwischen Grill und Dusche steht.



Agnes Water

Bei der Anfahrt von Agnes Water sehen wir einen Kite in der Luft schweben. Natürlich steuern wir direkt darauf zu und informieren uns über die örtlichen Gegebenheiten. Eine halbe Stunde später prügeln wir uns mit den Wellen. Die sind aber auch ungeordnet hier. Immerhin bläst der Wind sturmartig und zieht einen so immer wieder aus den Wassermonstern hinaus. Wer findet Pierre?

 

 



Town 1770

Die Nacht verbringen wir auf einem „Park“-Platz in der Bucht von Town 1770, wo Captain Cook damals zum ersten Mal angelegt und einen Vogel verspiesen hat – ihr dürft raten, in welchem jahr das war. Beim Abendessen leisten uns ein Opossum, ein komischer langbeiniger Vogel und zwei Deutsche Gesellschaft.


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